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Ein- und Durchschlaf-Probleme bei Babys

Auch die Kleinsten leben nach einer inneren Uhr. Deshalb treten Ein- und Durchschlafstörungen bei Babys oft dann auf, wenn ihr Tagesrhythmus durcheinandergeraten ist. Wenn Sie von Anfang an Ihr Baby zum Schlafen legen, wenn es gerade müde ist, wird es bald seinem natürlichen Schlafrhythmus folgen und gut einschlafen.
Bei einer Störung durch Lärm oder weil man mit dem Kleinen unterwegs sein muss, kommt es aus seinem Rhythmus und wird wieder wach. Die Kinder werden dann schnell unzufrieden und quengelig, weil ihnen der Schlaf fehlt. Übermüdeten Babys und Kleinkindern fällt es extrem schwer zu entspannen und durchzuschlafen.

Ein weit verbreitetes und allzu verständliches Verhalten von Eltern kann ein weiterer Auslöser für Schlafprobleme sein: Sie bleiben beim Baby, bis es einschläft, oder wiegen es auf dem Arm in den Schlaf. Dadurch lernt das Kind, dass es die Eltern zum Einschlafen braucht und kann dies nicht mehr allein bewältigen. Das kann auf Dauer für die Eltern sehr belastend werden. Einfacher ist es, sanft und beruhigend mit dem Baby zu sprechen und nach einem Gutenachtküsschen zu gehen. Gerne auch öfter nachschauen und die Prozedur wiederholen. Nach wenigen Tagen wird das Kind auch allein einschlafen können.

Auch übermäßiges Stillen oder Füttern in der Nacht kann zu Schlafstörungen führen. Mehrmaliges Füttern während der Nacht ist nur bei Säuglingen sinnvoll. Ab dem sechsten oder siebten Lebensmonat sollten Sie Ihrem Baby nur noch einmal nachts ein Fläschchen geben, oft verlangt es nur aus purer Gewohnheit danach.
Wenn Ihr Baby Zähnchen bekommt, kann dies zu Schlafstörungen führen, muss aber nicht. Manche Kinder leiden in der Tat sehr stark, wenn sie zahnen, andere stecken dies locker weg.

Auch ältere Babys und Kleinkinder können oft nicht gut durchschlafen.

Besonders schlecht schlafen Babys und Kleinkinder, wenn sie einen Entwicklungsschub durchmachen. Vor allem Säuglinge zwischen sechs und zwölf Monaten wachen plötzlich nachts wieder auf, obwohl sie zuvor durchgeschlafen haben. Gerade in dieser Zeit machen sie rasante Lernfortschritte und nehmen viele neue Dinge wahr. Auch motorisch entwickeln sie sich weiter, können sich aufsetzen, krabbeln und sich hochziehen. Das Gelernte muss ihr Gehirn nachts im Schlaf verarbeiten.
Manche Kinder sind schon ein bis zwei Wochen vor einem Entwicklungsschub unausgeglichen und weinerlich, schlafen schlecht und wollen nicht essen. Ist der Entwicklungssprung vollzogen, normalisiert sich ihr Verhalten und die Nächte werden wieder ruhiger. Wenn Sie als Eltern auf solche Phasen vorbereitet sind, fällt es leichter, gelassen zu bleiben.

Auch eine neue, ungewohnte Situation kann bei Babys und Kleinkindern zu Schlafproblemen führen: Ein Umzug, Veränderung der Essensgewohnheiten, unregelmäßige Schlafenszeiten, die ersten Wochen im Kindergarten, aufregende Ereignisse am Tag oder eine Urlaubsreise können den Rhythmus durcheinanderbringen. Kinder brauchen eine gewisse Zeit, bis sie sich an bestimmte Abläufe gewöhnt haben. In dieser Umgewöhnungsphase kommt es besonders oft zu Schlafstörungen.

Auch Einflüsse von außen, beispielsweise ein überheiztes Zimmer, zu viel Lärm oder Licht können den Schlaf stören.