Abendstund hat Gold im Mund.

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Dauerstillen am Abend – völlig normal und sinnvoll

Zu einem ganz normalen Phänomen in den ersten Wochen mit einem Baby zählt das gehäufte Stillen am Spätnachmittag und Abend. Das Kind trinkt an der Brust, ist satt und zufrieden, schläft sogar ein, um dann nach ein paar Minuten oder einer halben Stunde wieder deutlich nach der Brust zu suchen und Hunger zu zeigen. An die Brust angelegt trinkt es einige Minuten, um dann wieder glücklich einzuschlafen - bis nach ein paar Minuten der Hunger wieder kommt. Dieser Ablauf kann sich mehrmals und über einige Stunden wiederholen.

Dies ist ein völlig normales Stillverhalten und hat seinen Sinn:

Das Kind reguliert durch seine verstärkte Nachfrage an der Brust die Milchmenge. Ein feinabgestimmtes Hormonsystem wird dabei aktiviert, das Hormon Prolaktin wird vermehrt ausgeschüttet und sorgt für das Gleichgewicht zwischen dem Bedarf des Babys und der produzierten Milchmenge.

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Diese Clusterfeedingphasen können während der gesamten Stillzeit mehrfach auftreten, besonders ausgeprägt in den Wachstums- und Entwicklungsperioden der Kinder. Stellen Sie sich auf das abendliche Dauerstillen ein, machen Sie es sich gemütlich auf dem Sofa mit einem Tee und einem Buch, lassen Sie sich von Ihrem Partner mit Essen versorgen und bleiben Sie gelassen.

Für Ihr Baby bedeutet dieses häufige Saugen an der Brust nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern auch Beruhigung. Es verarbeitet den Tag, tankt körperliche Nähe und saugt sich in die eigene Entspannung hinein.

Falls Sie unsicher sind, ob Ihr Baby wirklich genügend Milch bekommt, nehmen Sie Kontakt zu Ihrer Hebamme, Ihrem Kinderarzt oder einer Stillberaterin auf, um ganz individuell das Stillverhalten Ihres Kindes besprechen.