Baby im „gewohnten“ Element Wasser.

Babyschwimmen ist etwas Wunderbares, nicht nur für das Kind, sondern auch für die Eltern. Ab wann kann ich mit meinem Kind schwimmen gehen und auf was muss ich achten?

Bereits von der Geburt an hat Ihr Kind den Tauchreflex. Dennoch sollten Sie mit dem ersten Badespaß bis ca. acht Wochen nach der Geburt warten, denn Wasser kühlt den kleinen Körper schnell aus. Bei einem normalgewichtigen Neugeborenen wird eine Wassertemperatur von 36–37 °C empfohlen, ab dem vierten Monat reichen 31–33 °C aus. Bleiben Sie aber auch bei diesen Temperaturen nie zu lange mit Ihrem Baby im Wasser, damit es nicht auskühlt. Achten Sie besonders auf Auskühlungszeichen, wie zum Beispiel marmorierte Haut, blaue Lippen und blasse Fingernägel. Auch ist es wichtig, dass Sie Ihr Kind nach dem Baden gut abtrocknen und es ausreichend warm einpacken. Verzichten Sie bitte nicht auf eine Mütze. Am besten informieren Sie sich vor dem Schwimmen über die Wasserqualität, die Temperatur und die Umkleidesituation in Ihrem Schwimmbad.

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Sollte ich einen Babyschwimmkurs besuchen oder einfach alleine gehen?

Natürlich können Sie alleine mit Ihrem Kind ins Schwimmbad zum Plantschen fahren. Dann sollten Sie sich vorher genau darüber informieren, worauf Sie beim Badespaß mit Ihrem Kind achten müssen. Besonders wichtig sind hierbei Umgang und Verhalten im Wasser.
Bei einem Babyschwimmkurs führt Sie eine ausgebildete Person behutsam an das neue Element heran und sorgt dafür, dass Sie und Ihr Kind sich im Wasser sicher und wohl fühlen. Außerdem erhalten Sie viele wichtige Informationen rund um das Thema Baden und haben immer einen kompetenten Ansprechpartner zur Seite. Vielen Kindern fällt es leichter, sich an das Wasser zu gewöhnen, wenn sie sehen, dass andere Kinder ebenfalls Spaß und Entspannung im Wasser finden. Und für Sie als Mutter bietet der Babyschwimmkurs die Möglichkeit, sich mit anderen Müttern auszutauschen.

Wofür ist das Babyschwimmen gut?

Natürlich geht es beim Babyschwimmen nicht darum, dass ihr Kind schwimmen lernt. Vielmehr soll es mit all seinen Sinnen das Element Wasser erfahren. Durch den ständigen und großflächigen Hautkontakt mit dem Wasser werden die Nervenfasern der Haut stimuliert. Das verbessert die Motorik, trainiert den Gleichgewichtssinn und stärkt die Herz- und Atmungsaktivität. Dies belegen einige Studien. Ein weiterer angenehmer Effekt ist, dass Ihr Kind nach den vielen Sinneseindrücken und natürlich auch der körperlichen Anstrengung besser schläft.

Was ist denn der Tauchreflex?

Der Tauchreflex (auch "diving reflex" genannt) ist einer der vielen angeborenen Reflexe, die Ihr Kind im Lauf des ersten Lebensjahres verlieren wird. Wenn das Gesicht mit Wasser in Berührung kommt, blockiert bei einem gesunden Baby automatisch sofort die Atmung und die Augen werden weit geöffnet. Dadurch bildet der Tauchreflex einen Schutz vor dem schnellen Ertrinken – er schützt jedoch nicht vor dem langsamen Ertrinken. Tauchen Sie mit Ihrem Kind bitte nur unter professioneller Anleitung!

Wann sollte ich nicht mit meinem Kind schwimmen gehen?

• Wenn Ihr Kind offene Wunden hat.
• Wenn Ihr Kind krank ist.

Das Babyschwimmen lehrt Ihrem Kind nicht das Schwimmen. Somit bietet es keinen Schutz vor dem Ertrinken. Lassen Sie Ihr Baby niemals unbeaufsichtigt in und an Gewässern (auch nicht an Pfützen und Eimern mit Wasser o.Ä.) spielen!

Quellen:

http://www.srf.ch/gesundheit/lifestyle/babyschwimmen-kleine-schwimmer-fitte-babys
http://www.kinderarzt.at/de/lexikon/subject/babyschwimmen/
Böhme, Annette (2010) Babyschwimmen – Eltern lernen loslassen. ISBN 978-300030738-6