Unruhige Babys und schlaflose Nächte.

Warum schlafen Babys nicht viel oder sind unruhig? Viele junge Familien leiden in den ersten Wochen nach der Geburt deutlich unter Schlafmangel.

Die Abfolge der Ereignisse nach der Geburt ist in vielen Familien ähnlich: Nach ein paar Tagen muss der Papa, der bisher Urlaub hatte, wieder zurück ins Berufsleben und sucht daher Schlaf, um am kommenden Arbeitstag wieder einsatzbereit zu sein. Das Kind und die Mutter schlagen sich dagegen gemeinsam die wachen Nächte und anstrengenden Tage um die Ohren. Die Situation in der Familie wird immer gespannter.

Was schafft Abhilfe?

Es gibt viele gutgemeinte Ratschläge aus dem Umfeld, viele Infos aus Büchern und Internet. Aber so wirklich helfen will nichts. Der Schlaf von Babys ist grundsätzlich anders als der Schlaf eines älteren Kindes oder Erwachsenen. Anfänglich bestimmt die Nahrungsaufnahme alle 2-3 Stunden den Schlafrhythmus. Es ist also völlig normal, wenn ein Kind nachts nicht schläft, es soll ja auch Nahrung zu sich nehmen. Ein Bettchen im Schlafzimmer der Eltern oder ein Beistellbettchen direkt am Bett der Mutter hilft, unnötige Wege ins Kinderzimmer zu vermeiden.

Ein Kuscheltier schafft Nähe

Viele Muttis nehmen ihr Kind auch mit ins gemeinsame Bett. Hierbei gibt es einige Für und Wider, die am besten mit der betreuenden Hebamme besprochen werden sollten.
Die Neugeborenen brauchen in den ersten Wochen viel körperliche Nähe und Zuwendung. In der Nacht fehlen die vom Tag gewohnten Geräusche. Während der ganzen Schwangerschaft hatte das Kind eine Geräuschkulisse: den Herzschlag der Mutter, das Rauschen des Blutes, das Gemurmel und Gluckern des Darmes. Fast 10 Monate Dauerbeschallung und nun ist Ruhe und Stille. Das Kind, das einfach nur nach seinem Instinkt geht, merkt, dass es alleine ist. Alleine sein bedeutet keine Versorgung und somit keine Existenz. Es wird sich also lautstark melden und einen „Versorger“ einfordern.

Auch Dunkelheit kann das Baby verwirren. Wenn es die Augen öffnet und nichts sieht, bekommt es Angst. Der gewohnte Duft, die Wärme und die Nähe der Mami fehlen. Eine kleine Lichtquelle, ein Kuscheltier oder T-Shirt mit dem Geruch der Mutter können helfen. Ein rauschendes, gluckerndes Geräusch gibt dem Kind Sicherheit. Es gibt schon Teddybären und andere Geräuschquellen, die von Eltern eingesetzt werden.

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Abendschreien ist ganz normal

Im Verlauf des Tages gibt es Unterschiede in der Aktivität des Kindes. Oft fällt eine Unruhe am Tag nicht so sehr auf. Aber durch Müdigkeit und Angst vor der kommenden, eventuell wieder schlaflosen Nacht, sind die Sinne der Eltern besonders in den Abendstunden und nachts sehr gereizt. Fast alle Eltern können vom „Abendschreien“ zwischen ca. 18 Uhr und 23 Uhr berichten. Tatsächlich scheinen die Kinder abends ihre Eindrücke vom Tag zu verarbeiten. Oft kommt hier dann noch ein vermehrtes Stillbedürfnis dazu. Auch dieses „Dauerstillen“ ist für ein Baby normal und vor allem gesund. Allerdings für die Familie sehr anstrengend.

Babys dürfen weinen, sie möchten damit die Eltern weder ärgern noch provozieren. Eltern reagieren meist intuitiv richtig. Das Baby wird getragen und beruhigt. Auf der Brust von Papa oder Mama wird es sich schneller entspannen. Es fühlt sich dann sicher und verstanden. Wenn das Baby trotz allem untröstlich schreit oder nie richtig zur Ruhe kommt, sollte fachlicher Rat eingeholt werden. Kinderarzt oder Kinderärztin können Krankheiten oder Schmerzen als Ursache für Unruhe und Schreien ausschließen, die betreuende Hebamme kann mit Rat und Tat zur Seite stehen. Betroffene Eltern dürfen sich jederzeit und vor allem frühzeitig professionellen, individuellen Beistand suchen.