Von Reflexbewegungen zum Meister-Krabbler – die Entwicklungsschritte im ersten Jahr.

Kein Kind ist wie das andere und ebenso verhält es sich mit der Entwicklung. Setzen Sie sich nicht unter Druck, wenn Ihr Kind mehr oder weniger kann als ein anderes oder es sich schneller oder langsamer entwickelt als das Geschwisterkind.

Der erste Monat

Die meisten Stunden verbringt Ihr Kind mit Trinken und Schlafen. Es muss erst einmal in unserer Welt ankommen. Die Bewegungen sind noch unkoordiniert und es agiert noch reflexgesteuert, z.B. mit dem Greif- und Saugreflex, bzw. dem Moro-Reflex, dem schreckhaften Wegstrecken von Armen und Beinen.

Der zweite Monat

Das Köpfchen kann bereits kurz angehoben werden. Die Bewegungen sind noch unkoordiniert, aber Ihr Kind wird mehr Wachphasen haben und aufmerksamer sein. Es wird Sie betrachten und anlächeln. Am besten sieht es Sie, wenn Sie in einem Abstand von ca. 20 cm entfernt von ihm sind.

Der dritte Monat

Die Bewegungen werden koordinierter, der Kopf wird gedreht und Ihr Kleines fängt an, Geräusche zu machen. Es wird aufmerksamer, sieht klarer und kann Stimmen unterscheiden.

Der vierte Monat

Ihr Kind beginnt sich zu drehen, also Vorsicht, wenn Sie es alleine liegen lassen. Die Welt wird spannender und bunter. Das gezielte Greifen fängt jetzt auch an und Ihr Kind steckt sich alles in den Mund, da Kinder auf diese Weise Gegenstände wahrnehmen.

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Der fünfte Monat

Das Drehen wird immer kontrollierter, im Regelfall beherrscht dies Ihr Kind bis zum 7 Monat. Das Köpfchen wird gehalten und das Spielzeug wird gezielter gegriffen und über die Körpermitte von einem zum anderen Händchen gegeben. Es wiederholt Bewegungsabläufe wie schütteln oder schlagen. Wenn ihr Kind beginnt, sich für Ihr Essen zu interessieren, können Sie mit der Beikost beginnen.

Der sechste Monat

Um die Welt besser betrachten zu können, dreht sich das Kind auf den Bauch und stützt sich auf die Unterarme und Hände. Das Kleine brabbelt vor sich hin und steckt sich vielleicht bereits die Fußzehen in den Mund.

Der siebte Monat

Jetzt beginnt die Erkundungsphase, da alles spannender ist als das eigene Spielzeug. Robben, freies Sitzen und der Ellenbogenstütz sind neue Herausforderungen in diesem Monat. Es wird alles mit gekrümmtem Daumen und Zeigefinger gegriffen, dem so genannten Zangengriff. Es kann sein, dass sich bereits die ersten Zähnchen blicken lassen.

Der achte Monat

Die Stehbereitschaft nimmt zu und das Krabbeln wird fleißig vorbereitet und geübt. Das Kleine geht in den Vierfüßler-Stand und „wackelt“ nach vorne und hinten. Was im Weg steht, wird jetzt zur Seite geschoben, um an andere Gegenstände zu gelangen. Wenn Sachen zu weit entfernt sind, dreht sich das Kind auf die Seite und streckt sich zu voller Größe aus, um sie zu erreichen. Jetzt werden auch Gegenstände gezielter aufgenommen. Dies erfolgt mit dem sogenannten Pinzettengriff, der aus gestrecktem Zeigefinger und Daumen besteht. Viele Kinder fangen in dieser Zeit an zu fremdeln.

Der neunte Monat

Verschiedene Sitzpositionen werden eingenommen und das Krabbeln oder Robben wird koordinierter. Das Sozialverhalten ist vergleichbar mit dem des achten Monats. Kinder lieben Musik, egal ob gesungen oder aus dem Radio. Vielleicht wird auch schon fleißig zur Musik mitgewippt.

Der zehnte bis zwölfte Monat

Ihr Kind ist ein Meister-Krabbler und beginnt, sich mit den Ärmchen an Gegenständen hochzuziehen und zu stehen. Im Sitzen wird es sich hochstemmen und geht in den Einbein-Kniestand. Später läuft es an Ihrer Hand und schließlich Ihnen entgegen. Es kann Personen und Gegenständen Namen zuordnen.

Quellen:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg.). „Das Baby – Informationen für Eltern über das erste Lebensjahr.“ PDF. Auflage: 19.550.11.14.
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. „Das 1. Lebensjahr.“ Kindergesundheit-info.de. Web. www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/0-12-monate/.