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Spielen ist Lernen.

Kinder lernen durch Spielen, da sind sich Entwicklungspsychologen, Mediziner und Pädagogen einig. Ein Großteil der Entwicklung unserer Wahrnehmung und auch der motorischen Fähigkeiten findet durch Spielen statt. Im Spiel lernen Kinder fast alle Fertigkeiten, die sie für das spätere Leben benötigen. Von Anfang an sind Babys neugierige Wesen. Bereits vor der Geburt lernen sie die vertraute Stimme von Mama und Papa kennen und reagieren auf immer wiederkehrende Geschichten oder Lieder. Nach der Geburt erkennen sie diese Klangmelodien.

Lernen beginnt also bereits vor der Geburt.

Am Anfang lernen Kinder vor allem durch Nachahmung. Schon Neugeborene sind in der Lage, einfaches Mienenspiel wie ein Lächeln nachzuahmen. Für die Allerkleinsten eignet sich Greifspielzeug, um unterschiedliche Texturen, wie zum Beispiel weich, hart, glatt, flauschig zu „begreifen“. Der Sehsinn wird beispielsweise durch ein farbenfrohes Mobile angeregt.

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Alle Sinne anregen

Am Ende des ersten Lebensjahres beobachten Kleinkinder sehr genau, was Erwachsene oder andere Kinder mit einem Gegenstand tun, und versuchen, die Handlungen nachzuahmen. Das scheinbar unkontrollierte Patschen mit dem eigenen Löffel auf den Teller ist beispielsweise die spielerische Vorstufe zum selbstständigen Essen.

Kinder lernen am besten, wenn möglichst viele Sinne und beide Gehirnhälften angeregt werden. Zum Beispiel wird ein Kind trotz ständiger Ermahnungen immer noch auf den Stuhl klettern. Erst wenn es die Gefahr gefühlt und erlebt hat, wird die Erfahrung in beiden Hirnhälften gespeichert und es wird sein Verhalten ändern. Eltern sollten Kinder daher in geschütztem Rahmen ihre Erfahrungen machen lassen.

Das Prinzip des Lernens mit allen Sinnen erfüllen schon ganz einfache Spielangebote. Mit Bauklötzen oder Form-Steckspielen können Sie ganz wunderbar mit Ihrem Kleinkind üben, Formen und Farben zu unterscheiden, zum Beispiel mit der Aufforderung: „Gib mir bitte das blaue Klötzchen.“ Schon für die Kleinsten gibt es schöne Bilderbücher, die man gemeinsam anschauen kann. Lassen Sie Ihr Kind auch dabei mitmachen und sagen Sie zu Ihrem Kind zum Beispiel: „Zeig mir den Hund.”

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Überall draußen ist der beste Spielplatz

Sobald die Kleinen laufen können, sprechen Spiele im Freien alle Sinne an. Das muss nicht immer der übliche Spielplatz sein. Gehen Sie doch mal mit Ihrem Kind in den Wald, sammeln Sie Blätter oder klettern Sie gemeinsam über Holzstämme. Ganz nebenbei legen Sie dabei den Grundstein für eine gute Rechenfähigkeit in der Schule, denn Kinder, die nicht rückwärtsgehen können, haben Mühe beim Minusrechnen. Und ein gut ausgebildeter Gleichgewichtssinn befähigt ein Kindergartenkind, eine Weile lang stillzusitzen und sich zu konzentrieren.

 

Gutes Spielzeug ist ganz einfach

Materialien zum Malen regen schon Kleinkinder an, erste „Schreibübungen“ zu machen. Von Fingerfarben über Kreide und dicke Buntstifte: Kinder sind davon fasziniert, Formen und Farben auf Papier zu bringen. Man benötigt kein teures, pädagogisches Spielzeug, um Kinder sinnvoll zu beschäftigen – die einfachsten Materialien sind häufig die besten, da sie noch Freiraum für Fantasie und eigene Kreativität bieten. Denn was Kinder am meisten brauchen, ist das gemeinsame Spielen mit Erwachsenen und anderen Kindern in einem liebevollen Umfeld.